Jesus bedauert, dass die Bibel an vielen Stellen irrt.




10. Januar 1916.

Ich bin hier, Jesus.

Die Botschaft, die ich dir heute schreiben werde, ist von enormer Bedeutung, und ich bitte dich, all deine Kraft darauf zu verwenden, meine Worte korrekt, unvoreingenommen und ohne Wertung zu empfangen, auch wenn das, was ich dir offenbaren werde, allem widerspricht, was dir jemals beigebracht worden ist.

Ich war heute bei dir, als du in den Briefen, die den Aposteln Petrus und Paulus zugeschrieben werden, gelesen hast und kann dir aus diesem Grund bestätigen, dass vieles, was ich und meine Jünger gesagt und gelehrt haben sollen, nicht wahr ist, wenn nicht sogar das genaue Gegenteil von dem, was uns der Vater zu verkünden aufgetragen hat. Ich werde dir deshalb einige der gröbsten Irrtümer, die in der Bibel zu finden sind, aufschreiben und lege dir dringend ans Herz, dich von diesen Ungereimtheiten zu lösen und ausschließlich dem zu vertrauen, was wir dir in diesen Botschaften vermitteln.

Ich war niemals Gott, bin es nicht und werde es auch niemals sein—selbst wenn die Hirtenbriefe auf dieser Unwahrheit beharren; dies ist genauso falsch wie irreführend und darf nicht länger geglaubt werden! Ich bin weder für das Heil der Menschen am Kreuz gestorben, noch ist mein Blut in der Lage, die Sünden der Menschheit abzuwaschen. Ich bin auch nicht das Opferlamm, das gekommen ist, die Schuld der Welt zu tragen, noch ist mein Tod am Kreuz geeignet, die Sünden der Menschen zu sühnen. Es ist auch vollkommen falsch, dass der Vater von Anbeginn der Zeit an geplant hat, Seinen geliebten Sohn stellvertretend am Holz des Kreuzes zu opfern, um die Menschen von Sünde und Irrtum zu befreien und somit zugleich die universelle Ordnung wiederherzustellen. Weder Paulus noch Petrus haben diese Dinge geschrieben, noch habe sie etwas Derartiges gelehrt; es ist schlicht und einfach nicht möglich, auf diesem Weg erlöst zu werden. Je mehr Menschen aber diese Unwahrheit glauben, desto weiter entfernen sie sich von Gott und dem tatsächlichen Plan, den der Vater zu Rettung der Welt ersonnen hat. Diese Wahrheit ist es nämlich, die zu verkünden ich auf die Erde gekommen bin, und diese Wahrheit haben auch meine Jünger weitergetragen, nachdem ich die Welt verlassen habe.

Dennoch werden besagte Hirtenbriefe nicht müde zu betonen, wie wichtig es sei, an mich „als wahren Mensch und wahren Gott“ zu glauben, gefolgt von der Aufforderung, Werke der Nächstenliebe zu tun—die Botschaft von der Göttlichen Liebe und das Wunder der Neuen Geburt hingegen sucht man in diesem Briefen vergeblich. Weder Werke der Nächstenliebe, noch der Glaube an mich können bewerkstelligen, was allein die Göttliche Liebe des Vaters vermag.

Es ist sicherlich richtig, dass der liebevolle Umgang der Menschen untereinander dazu führt, die natürliche Liebe des Menschen zu reinigen und zu läutern, dennoch führt ein Leben, das sich an der Goldenen Regel orientiert, lediglich dazu, die natürliche Liebe des Menschen auf eine höhere Oktave zu heben—in das Reich des Vaters gelangt man auf diese Weise allerdings nicht. Es ist unbestritten, dass all jene, die Gott lieben und den Nächsten wie sich selbst, auch im Jenseits ihre Belohnung erfahren; die Pforten des Himmels öffnen sich aber nur dem, der durch die Göttliche Liebe des Vaters transformiert worden ist.

Wer also ein gutes und moralisch einwandfreies Leben führt und so seine natürliche Liebe in den Stand ihrer ursprünglichen Reinheit zurückführt, dem ist unbestritten eine Seligkeit gewiss, die alles übersteigt, was der Mensch sich vorstellen kann, in das Reich des Vaters gelangt allerdings nur, wer durch das Wirken der Göttlichen Liebe von neuem geboren worden ist. Dies ist die Wahrheit und die Frohbotschaft, die zu verkünden ich gekommen bin, und diese Lehre habe ich an meine Jünger weitergegeben. Heute aber ist in der Heiligen Schrift kaum noch etwas davon übrig.

Statt der Lehre, dass der Vater das Geschenk Seiner Göttlichen Liebe erneuert hat und wie diese erlangt werden kann, wurde meine ganze Botschaft auf das Gebot der Gottes-, Nächsten- und Feindesliebe reduziert, die zwar jenen, die sich an dieser Ausrichtung orientieren, ganz gewiss höchste Seligkeit schenkt, nicht aber jene Verwandlung, die nur die Liebe des Vaters bewirken kann.

Auch wenn es stimmt, dass die Apostel Briefe geschrieben haben, um auch über große Entfernungen hinweg mit ihren Gemeinden in Kontakt zu bleiben, wurden diese Schriftstücke, die im Auftrag der Würdenträger und Oberhäupter der noch jungen Kirche kopiert und vervielfältigt wurden, so sehr verändert und verfremdet, dass von der ursprünglichen Lehre nur noch das übrig blieb, was der natürlichen Liebe des Menschen zur Reinigung und Läuterung verhilft.

Viele, die aufgrund dieser falschen Lehre geglaubt hatten, einen Anspruch auf das Reich des Vaters zu besitzen, waren nach ihrem Eintritt in die spirituelle Welt einigermaßen überrascht, die Pforten des Himmels verschlossen zu finden.

Auch ich habe vieles gepredigt, was der Vervollkommnung der natürlichen Liebe dient—schon allein deshalb, damit die Menschen begreifen, was der Wille des Vaters ist und wie sie zurück in Seine universelle Ordnung finden. Der Kern meiner Botschaft aber war und ist die Gegenwart der Göttlichen Liebe und dass es zum Heilsplan des Vaters gehört, die natürliche, menschliche Liebe und die Göttliche Liebe miteinander in Einklang zu bringen; nur so kann der Mensch erreichen, was der Vater ihm in Aussicht gestellt hat.

Der Spruch, dass das Tor eng und der Weg schmal ist, der zum ewigen Leben führt, und dass nur wenige es sind, die ihn finden, hat deshalb nach wie vor seine Gültigkeit.

Gott stellt es dem Menschen frei, ob er Seine Liebe wählt und dadurch aus dem reinen Menschsein ins Göttliche erhoben wird—ja, Er sehnt sich geradezu danach, dass Seine Kinder zu Ihm zurückfinden, dennoch respektiert Er die Entscheidung derer, die das Geschenk Seiner Liebe ablehnen und mit einer Glückseligkeit zufrieden sind, die nicht über das hinausgeht, was kraft der natürlichen Liebe erreicht werden kann.

Eines Tages werden alle Menschen zurück in die universelle Ordnung des Vaters finden—entweder indem ihre natürliche Liebe von jedem Makel befreit ist, oder indem sie die Wahl treffen, durch die Liebe des Vaters von neuem geboren zu werden. In jedem Fall aber muss der Mensch erreichen, dass die Sünde, die allein wegen seines Ungehorsams in die Welt gekommen ist, die Herzen der Menschen auch wieder verlässt.

Auch wenn ich in erster Linie gesandt worden bin, die Gabe der Göttlichen Liebe zu verkünden—eine Lehre, die zu meinem Bedauern und zum Schaden der gesamten Menschheit so rasch nach meinem Erdenleben wieder verloren gegangen ist—, so habe ich den Menschen als Nebenprodukt meiner eigentlichen Botschaft mehr als genug Beispiele hinterlassen, die allesamt geeignet sind, eine Reinigung und Läuterung der natürlichen Liebe zu bewerkstelligen.

Damit beende ich meine Botschaft. Mit Freude sehe ich, dass die Entwicklung deiner Seele große Fortschritte macht. Danke dem Vater für Seine wunderbare Liebe, mit der Er dich so überreich beschenkt—wie beispielsweise gestern Nacht, wo auch ich dich in meine Liebe und meinen Segen gehüllt habe.

Bete unvermindert zum Vater, und dir wird eine Glückseligkeit zuteil, die deine kühnsten Träume übersteigt.

Dein Bruder und Freund,

Jesus.